Daran hat niemand mehr geglaubt: Der HSV holte am Sonntagnachmittag bei der TSG 1899 Hoffenheim einen Punkt, und das nicht mal unverdient. Die Hamburger haben vor allem in der zweiten Hälfte gezeigt, dass sie noch kämpfen können.
HSV mir Leidenschaft und Einsatzbereitschaft
Der HSV hat bei der TSG Eigenschaften gezeigt die lange vermisst wurden, nämlich Leidenschaft und Einsatzbereitschaft. Für Trainer Markus Gisdol war es dann auch ein besonderer Tag, denn er holte mit dem HSV nach langer Durststrecke ausgerechnet an seiner alten Wirkungsstätte den ersten Punkt. Sein letzter Arbeitstag für die TSG endete mit einer 0 : 2-Niederlage gegen seinen aktuellen Arbeitgeber.
Nach Chaostagen die Erlösung
Dass der HSV bei Hoffenheim punkten konnte, hatte vorher niemand für möglich gehalten, denn zuvor waren mal wieder Chaostage angesagt. Dietmar Beiersdorfer schien nach der erfolglosen Suche nach einem Sportdirektor die Rückendeckung von Aufsichtsratschef Karl Gernandt verloren zu haben, Markus Gisdol setzte Johan Djourou als Kapitän ab und übergab die Binde an den Japaner Gotoku Sakai, Stammkeeper Rene Adler verletzte sich am Ellenbogen und fehlt bis zum Jahresende.
Und so schien es auch zu Beginn der Partie in Sinsheim, dass die TSG den HSV an die Wand spielen würde. Die Hoffenheimer schnürten die Norddeutschen im Strafraum ein und hatten einige hochkarätige Torchancen, wie in der 31. Minute durch Kramaric. Die Hamburger Abwehr schien überfordert, doch nach gut 20 Minuten befreiten sich die Hamburger aus der Umklammerung der Gastgeber und gingen in der 28. Minute durch Kostic verdient in Führung. Kurz vor der Pause erhöhte die TSG den Druck erneut und konnte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Sandro Wagner ausgleichen.
Hoffenheimer Führung hält nicht lange
Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte ging die TSG durch Pavel Kaderabek in Führung, doch die hielt nicht lange, denn in der 61. Minute nutzte Nikolai Müller einen groben Schnitzer von Niklas Süle zum Ausgleich für die Hanseaten. Die TSG war zwar weiter bemüht, schaffte es aber nicht, trotz einer Großchance von Sandro Wagner den Siegtreffer zu erzielen.
Den Hamburgern gibt das Auftrieb für das am Samstag anstehende Nordderby gegen Werder Bremen, Hoffenheim ist bei Borussia Mönchengladbach zu Gast.